Am 12. September 2024 ist Wolfram Marek, Vorsitzender des Motoryachverbands Schleswig Holstein, in seinem Zuhause in Elsddorf-Westermühlen bei Rendsburg verstorben. Geboren am 22. Juli 1951 im schwäbischen Ludwigsburg, führte ihn sein Lebensweg schließlich nach Schleswig-Holstein, wo er über Jahrzehnte hinweg den motorisierten Wassersport und die Jugendarbeit maßgeblich prägte und förderte.
Marineoffizier und Handwerksmeister
Das Wasser und Boote und Schiffe übten auf Wolfram Marek schon immer eine große Anziehungskraft aus. Er begann seine Laufbahn bei der Marine, wo er als Kadett und Offiziersanwärter die Ausbildung auf dem legendären Segelschulschiff Gorch Fock absolvierte. Später diente er als Offizier auf Zerstörern und Schnellbooten und verließ die Marine im Rang eines Korvettenkapitäns. Nach seiner militärischen Karriere schlug er einen neuen beruflichen Weg ein, wurde Zahntechnikermeister und führte ein eigenes Labor.
Leidenschaft motorisierter Wassersport
Doch Mareks wahre Leidenschaft galt dem Wassersport. Als humorvoller und großherziger Mensch widmete er sich mit vollem Einsatz dem motorisierten Wassersport, und hier insbesondere der Förderung des Nachwuchses. Die Begeisterung seiner eigenen Kinder Stephanie, Michaela und Sebastian brachten ihn zum Jugend-Motorbootsport, zuerst als Jugendleiter im Heimatverein MC Eider-Treene. Doch dabei sollte es nicht bleiben: In seiner Rolle als langjähriger Vorsitzender des Motoryachtverbands Schleswig-Holstein, als Mitglied im Motorbootclub Eider-Trene und im Referat Küste des Deutschen Motoryachtverbands setzte er wichtige Impulse für den Sport. Zudem engagierte er sich im Referat Jugend- und Leistungssport des Deutschen Motoryachtverbands und als Motorbootreferent des ADAC Motorsport Schleswig-Holstein.
Jugend-Förderung als Vereinsziel
1999 war er Mitbegründer der Jugend-Motorboot-Gemeinschaft Schleswig-Holstein e.V., die sich ausschließlich der Nachwuchsförderung im Wassersport widmete. Unter seiner Führung entwickelte sich die Gemeinschaft zu einer landesweit anerkannten Organisation, die sogar vom ADAC und dem damaligen SVG-Verlag in Kooperation mit einer Jury aus den Vorsitzenden und Präsidenten der Verbände des Bootssports und der Bootbranche als Verein des Jahres ausgezeichnet wurde.
Marek organisierte zudem unzählige Rennveranstaltungen und machte es sich zur Aufgabe, den jungen Menschen den Einstieg in den Sport zu ermöglichen. Hierzu gehörten auch die regelmäßigen Angebote zu Schnupperfahrten mit motorisierten Schlauchbooten auf den Messen Norddeutschlands. Auch Kindern mit Behinderung bot er die Möglichkeit, die Freude am Motorbootfahren zu erleben. Nur wenige Tage vor seinem Tod, nahm Wolfram Marek zusammen mit seiner Frau Solveig noch am Yachtfestival Wedel teil, um hier den Motoryachtverband Schleswig-Holstein zu repräsentieren und für die Nachwuchsarbeit und den Rennsport zu werben.
Motorbootrennen und klare Kante
Sein Engagement führte dazu, dass Rendsburg zu einem Zentrum des Motorbootrennsports in Norddeutschland wurde. Seine Verdienste um Veranstaltungen wie die Rennen im Rahmen der Kieler Woche, den MIZU-Cup am Bodensee, oder Jugend-Rennsport-Veranstaltungen im Rahmen des großen Tourenskipper-Treffens im ostfriesischen Leer sind Zeugnisse seines großen Einsatzes für den motorisierten Wassersport und den Jugendsport.
Klare Kante, um der Sache willen auch nicht scheu, ggf. mal anzuecken, schnell aber auch wieder mit seinem typischen Schmunzeln freundlich um Einigung bemüht, aber nicht lang „schnacken“, sondern machen – Wolfram Marek verkörperte als gebürtiger Schwabe diese norddeutschen Tugenden. Augenzwinkernd bemerkte er, dass er aus Schwaben nach Schleswig-Holstein gekommen sei, um hier „Entwicklungshilfe“ für den Wassersport zu leisten. Er hinterlässt in dieser Welt eine große Lücke.
Sein Leben war geprägt von der Liebe zum Wassersport und dem Wunsch, den Nachwuchs zu fördern. In seinen Worten: „Wir hier oben im Norden haben uns ‚Nachwuchsarbeit‘ auf die Fahne geschrieben. Wir sind mit Leib und Seele dabei.“
Wolfram Marek wurde 73 Jahre alt. Er bleibt in den Herzen all jener, die ihn kannten als eine treibende Kraft des Wassersports und der Jugendarbeit und als großes Vorbild für ehrenamtliches Engagement unvergessen.
Das Präsidium des Deutschen Motoryachtverbands ist in Gedanken bei seiner Familie, den Angehörigen und Freunden. Der DMYV wird Wolfram Marek ein ehrendes Gedenken bewahren.