Jährlich werden in der Europäischen Union zwischen 4.000 und 5.000 Sportboote sowie etwa 25.000 bis 30.000 Außenbordmotoren gestohlen. Die gestohlenen Boote und Motoren werden oft in osteuropäische EU-Staaten verschoben, dort mit neuen Identifikationsnummern versehen und anschließend zurück in die Herkunftsländer gebracht, um sie dort erneut zu verkaufen. Dabei spielt die Fälschung von Boots- und Motornummern eine entscheidende Rolle. Die gefälschten Nummern ermöglichen eine nachträgliche "Legalisierung" gestohlener Boote durch eine neue Registrierung.
Boots-Registrierung beim DMYV
Der Deutsche Motoryachtverband (DMYV) registriert jährlich eine Vielzahl von Booten über den Internationalen Bootsschein (IBS) und setzt sich aktiv für eine bessere Identifikation und Bekämpfung von Bootskriminalität ein. Um die Polizei bei ihrer Arbeit zu unterstützen und gefälschte Nummern leichter zu identifizieren, tauschte sich der DMYV mit der Wasserschutzpolizei zu diesem Thema aus.
Wasserschutzpolizei informiert DMYV-Mitarbeiter
Am 11. März besuchte Polizeihauptkommissar Joachim Wedde von der Wasserschutzpolizeiwache Düsseldorf die Geschäftsstelle des DMYV. Dort informierte er die zuständigen Mitarbeiter des Verbands ausführlich über die gängigen Methoden zur Fälschung von Rumpf- und Motornummern und gab wertvolle Tipps, um diese in Zukunft besser erkennen zu können.
Erfolgreiche Arbeit der Wasserschutzpolizei
Unterstützung erhält die Wasserschutzpolizei unter anderem durch das Kompetenzzentrum Bootskriminalität der Wasserschutzpolizei Baden-Württemberg in Konstanz, das bundesweit Fahndungsmaßnahmen nach gestohlenen Sportbooten, Außenbordmotoren und Trailern koordiniert. Das Zentrum verfügt über eine eigens entwickelte Datenbank mit mehr als 360.000 Datensätzen, die eine Plausibilitätsprüfung von Boots- und Motornummern ermöglicht. Die Erfolge der Ermittler sprechen für sich: Dank intensiver Fahndungsarbeit konnten bereits zahlreiche spektakuläre Fälle aufgedeckt und die Zahl der Diebstähle reduziert werden.
MCS: Liste gestohlener Boote Online verfügbar
Bootseigentümer und Käufer sollten wachsam sein: Wer den Verdacht hat, dass ein angebotenes Boot gestohlen sein könnte, kann zudem auf der Website des Marine Claim Service (MCS) eine umfangreiche Liste gestohlener Boote einsehen und dort auch Diebstähle melden. Zudem nimmt jede Polizeidienststelle Hinweise zu gestohlenen Booten und Motoren entgegen.
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen DMYV und der Wasserschutzpolizei wird ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung der Bootskriminalität geleistet. Die Sensibilisierung der Bootseigentümer ist dabei ein entscheidender Faktor, um den illegalen Handel mit gestohlenen Booten und Motoren nachhaltig einzudämmen.